Die Akademie der Augenoptik des Zentralverbandes der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) in Dormagen begeht in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Am 26. Juni feierten 170 geladene Gäste, darunter Meisterschüler und Studenten, Ehemalige, Vertreter des ZVA und der augenoptischen Industrie, Mitglieder der Prüfungskommissionen der Meister- und der Optometristenprüfung, Geschäftspartner und Freunde auf dem Gelände der Akademie im ehemaligen Kloster Knechtsteden.
Dirk Schäfermeyer, Abteilungsleiter Aus- und Fortbildung beim ZVA, betonte in seiner einleitenden Rede zum Jubiläum, welch große Bedeutung die Akademie für die augenoptische Branche habe. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses zum Heil- und Hilfsmittelversorgungsstärkungsgesetz (HHVG), dass Augenoptiker auch künftig Sehhilfen zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung verordnen dürfen, sagte Dirk Schäfermeyer:„Dies ist nur mit einer Qualität in der Fortbildung, wie sie hier in der ZVA-Akademie alltäglich ist, möglich.“
Akademieleiter Günther Neukirchen zeigte anhand einer Bilder-Show die Evolution vom Hauptkurszentrum in Köln zur heutigen ZVA-Akademie im ehemaligen Kloster Knechtsteden bei Dormagen. Dabei erklärte er auch, warum das Jubiläum eigentlich schon im vergangenen Jahr anstand: „Neben dem Besuch von zwei Bundesministern und dem laufenden Akkreditierungsverfahren für das European Council of Optometry and Optics (ECOO) musste eine große Investition von 300.000 Euro aus öffentlichen und Eigenmitteln in neue, moderne optometrische Geräte umgesetzt werden, weshalb die Jubiläumsfeier nun nachgeholt wurde.“
Die Akademie entwickelt sich stetig weiter: So wurde neben der permanenten Modernisierung der hochwertigen Ausstattung der Kurs zum Optometristen ZVA/HWK entwickelt und der neue Lehrplan des ZVA für die Meisterfortbildung federführend erarbeitet. 2017 startete der in Kooperation mit der Fachhochschule Aachen entwickelte Studiengang 2.0 zum Bachelor of Science Augenoptik und Optometrie, womit die ZVA Akademie zu einem offiziellen Studienort der FH Aachen wurde. Heute unterrichten an der Akademie sieben festangestellte Dozenten und fast 20 Professoren und Lehrbeauftragte. Jährlich werden etwa 75 Augenoptikermeister und ca. 25 Optometristen ZVA/HWK ausgebildet.
„Langweilig wird die Arbeit bei uns nie: Immer neue und anspruchsvolle Meisterschüler wollen unterrichtet werden. Ständig arbeiten wir an der Optimierung unserer Lehre. Immer neue Ideen und Projekte wollen umgesetzt werden. Alles in allem sind wir agil wie eh und je,“ sagte Günther Neukirchen abschließend und bedankte sich bei den Kollegen, die sich jederzeit und weit über das normale Maß hinaus für die Akademie einsetzten. Neben der Akademie der Augenoptik selbst konnten auch mehrere Mitarbeiter ihr 10- oder 15-jähriges Jubiläum im Dienste der Akademie feiern, was nicht zuletzt zur sehr familiären Atmosphäre in Knechtsteden beiträgt.
Das Motto „Black and White, Nacht der Kontraste“ gab für diesen Abend nicht nur die Kleiderordnung vor, auch der Hörsaal war in eine dem Thema entsprechende Jazzbar verwandelt worden, wo DJ und Saxophonist für ausgelassene Stimmung sorgten. Als einer der Höhepunkte des Abends zeigte das Team der Akademie mit einem Flashmob, dass es neben seiner augenoptischen Kompetenz auch über tänzerischen Qualitäten verfügt.
Kleiner Anfang, große Weiterentwicklung: zur Geschichte der ZVA-Akademie
Der ZVA beauftragte vor über 40 Jahren Dr. Reiner, den damaligen Schulleiter der Höheren Fachschule für Augenoptik in Köln, eine berufsbegleitende Meisterfortbildung zu initiieren. Im Oktober 1978 fand dann der erste Hauptkurs mit 20 Teilnehmern statt. Die ZVA Akademie startete als „ZVA-Hauptkurszentrum“ nach Gründung in Köln ganz bescheiden mit zwei Dozenten in einem angemieteten Raum im ADAC-Haus und nutzte Räume und Geräte der HFAK für praktische Übungen. Im Lauf der kommenden Jahre wurde in Köln ein eigenes Haus gekauft, mit optometrischen Geräten eingerichtet und zwei weitere Dozenten eingestellt. Der heutige Akademieleiter und Geschäftsführer Günther Neukirchen wurde 1988 als Dozent eingestellt und übernahm 1992 als gerade frischgebackener stellvertretender Leiter zunächst kommissarisch die Leitung da Dr. Enders, der Nachfolger von Professor Reiner, erkrankte. 2003 zog die Akademie der Augenoptik schließlich zum 25-jährigen Jubiläum ins ehemalige Kloster Knechtsteden. Hier finden sich nun neben den großzügigen und frisch renovierten Räumlichkeiten von über 1.200 qm modernste augenoptische Ausstattung und eine akademieeigene Pension mit 43 Zimmern (nicht nur) für Kursteilnehmer und Studenten.